Dienstag, 24. März 2009

Die Meissner Porzellantasse (S.29-34)

Da ich heute krank bin (deshalb war's mir im Raum heute Morgen so kalt!), hab ich mich wieder ins Bett gelegt und hab weitergelesen mit der Hoffnung, es geht mir bis Samstag besser, dass ich nicht die ganze Reise lang krank bin... Na ja, jetzt mal übers Buch reden, den Rest sehen wir erst später! Zumindest hab ich jetzt Zeit zum Lesen.

"Es gibt Verluste im Leben, die kann man nie verwinden"


So fängt der Kapitel an. Das ist ein schöner und ganz richtiger Satz. Aber da stört mich was. Und zwar finde ich keinen Zusammenhang zwischen der Porzellantasse und diese "Verluste". Hätte keinen Sinn, darüber zu schreiben. Aber einen Zusammenhang muss es ja auch nicht geben, und dieser Satz deutet nämlich auf was anderes. Und zwar darauf, dass die Stasi einst ein Päckchen eingezogen hat, das eigentlich für Claudia war. Sie hat den Brief bekommen aber den Schal und die Mütze nicht. Für so ein kleines Kind kann ich verstehen, dass es so wichtig war. Claudia Rusch schreibt sogar, dass sie immer noch aufs Päckchen wartet.
Aber das mit dem Päckchen erzählt sie eigentlich, um vom Absender des Packets zu sprechen, einem Italiener, dem ihre Mutter zufälligerweise in Grünheide begegnet ist. Nach dieser Begegnung hat er viele Briefe geschickt und ist zweimal nach Ostberlin gefahren. Die Freunde von Cladias Mutter meinen, sie sollte ihn heiraten, es sei "für ihn einfacher, [sie] aus der DDR mitzunehmen als eine Meissner Porzellantasse". Aber die Mutter hat ihn nicht geheiratet, weil sie sagte, dass sie ihn nicht liebte. Aber Claudia meint, sie habe es nicht gemacht, weil sie Angst hatte, in ein Land zu ziehen, das sie und ihre Tochter nicht kannten und dessen Sprache sie nicht verstanden.

Aber nach Rogers Hausarrest (Roger ist der Freund, bei wem sie im Grünheide wohnt, nachdem sie geschieden wurde) hat sich die Situation geändert: Eines Tages, als Claudio (der Italiener) zum letzten Mal zu Besuch kam, war ein Freund bei Claudias Mutter (IM Diamant, also geheimer Mitarbeiter der Stasi, aber sie wusste es natürlich nicht). Als Claudio dann ging, hat der IM ihn mit dem Auto gefahren und seitdem durfte Claudio nie wieder in die DDR und alle Briefe, die er schrieb, wurden von der Stasi gelesen und manche sind sogar nie angekommen.

Ich kann mir kaum vorstellen, wie das Leben sein kann, wenn man immer denkt, jemand könnte was gehört haben und dies könnte schlimme Konsequenzen haben. Hier ist die Konzequenz nicht so schlimm aber es hätte anders sein können. Ich kann auch nicht verstehen, wieso das Päckchen von der Stasi eingezogen wurde. Es gab schliesslich nur einen Schal und eine Mütze drin. Und selbst wenn es was versteckte, die Stasi häyye auch nur das, was verwteckt wurde, einziehen und den Rest dem armen Mâdchen schicken. Ich glaube, dass sich im Laufe der Jahren innerhalb der Stasi eine Art Paranoia entwickelt hatte. Schliesslich haben sie sich ja aneinander ausspioniert...

1 Kommentar:

  1. Zufälle gibt es- ich habe im Zug nach Florenz einen gewissen Claudio kennengelernt- wir kamen ins Gespräch, da er ein Buch von Claudia Rusch vor sich liegen hatte und ich ein paar Tage zuvor in Deutschland eine Rezension über Ruschs neues Buch gelesen hatte. Es war sehr ergreifend, als er sagte, dass Claudia beinahe seine 'Tochter' geworden wäre- es war der im Roman erwähnte Claudio............

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