Sonntag, 22. März 2009

Seiten 38-54

Der Erzähler erzählt von seinem Kunstlehrer, der mal gesagt hat :

« Sehen heisst für den Maler: in Besitz nehmen »

Ich weiss nicht warum, aber diesen Satzt hab ich gemocht. Ich glaub, es heisst, dass ein Maler sich die Sachen aneignet, die er sieht, um das dann naturgetreu abbilden zu können... Ich glaub, der Maler sieht die Welt irgendwie anders. Er fühlt alles anderes, denk ich. Nur von einer Kleinigkeit, kann er dann einen wundervollen Kunstwerk malen.

Der Lehrer hat seine Kinder planvoll erzogen. Erziehung. Immer ein interessantes Thema. Soll man echt planvoll seine Kinder erziehen?? Ich frage mich grade diese Frage, aber irgendwie kommt mir keine Antwort im Kopf. Ich glaub, man wird sowas bewusst, erst wenn man Kinder kriegt...


Er erzählt auch von einem Englischkurs nach den Sommerferien (also nachdem er mit Stella angefangen hat, zu flirten) Er sagt, dass er es erwartet hatte , dass sie sich « auf geheime, auf unbemerkbare Weise verständigten in der Klasse. », dass er « unruhig » war. Er suchte ihren Blick, doch sie übersah ihn, sie schaute ihn an, sowie sie die anderen Schüler anschaute.

Es ist auch klar, sie kann doch nicht mit ihm vor der Klasse flirten! Es wäre doch blöd! Aber es ist für ihn schwierig, dass sie ihn ignoriert. Wenn sie neben ihm in der Klasse stand, sieht er den Körper, den er umarmt hatte, geküsst hatte... Er kann aber nix machen, sie nicht anfassen! Wenn er die Szene beschreibt, kann ich echt fühlen, wie er sich frustriert fühlt. Man kann es schon verstehen, wenn man auch so eine « versteckte » Beziehung gehabt hat, man soll vor den anderen immer so tun, als wären wir nur Freunde, oder würden uns nicht mal persönlich kennen, so dass niemand die Wahrheit mitkriegt. Es ist sehr schwer, weil wenn man jemanden liebt, will man auch die Freude unserer Liebe mitteilen. In dem Fall kann man es nicht, man muss es nur für sich behalten....


Einmal waren sie mit dem Boot unterwegs, und die Schüler wollten mit Stella ein Wettschwimmen machen, aber sie lehnte ab, weil sie ganz genau wusste, dass sie gewinnen würde. Der Erzähler konnte es nie verstanden, und hatte sie damals gefragt, warum sie eigentlich das Wettschwimmen abgelehnt hatte, und sie hatte geantwortet :

« Wenn die eigene Übermegenheit zu gross ist, darf man sie nicht ausspielen, das wäre unfair, ein Gratissieg. »

Er: « Die Überlegenheit ist doch etwas, was man sich erworben hat, ein redlicher Besitz »

Sie: « Die Vorraussetzungen müssen stimmen, wenn du ein stimmiges Erlebnis haben willst »

Ich fand es interessant, weil es oft Leute gibt, die nur irgendwas spielen, oder machen, weil sie es sicher sind, das zu schaffen, und zu gewinnen. Deswegen fand ich ihr Verhalten schon fair...


« Deine Haut lächelt wirklich, Christian ». Also als ich diesen Satz gelesen hab, hab ich gedacht « spinnt sie?, Was soll das heissen? Eine Haut kann doch nicht lächeln! So ein schwachsinn! Hab ich den Satz überhaubt richtig verstanden? » Ich hab mich echt sogar totgelacht! Aber dann sagt der Erzähler, dass er das auch nicht verstanden hat, als Stella das damals gesagt hatte. Eigentlich hatte sie irgendwo gelesen, das die Haut lächeln konnte, und dann hatte sie das mit der haut von Christian erlebt! Der satz find ich jetzt irgendwie süss.


Der Erzähler spricht dann auch immer noch von diesem Schweigen im Aula. Er hat irgendwie das Gefühl, er ist nur mit Stella zusammen, als hätten sie sich dort verabredet. Doch sie ist nicht da, und hier steht nur ihre Foto. Aber dann plötzlich sagt er, das er in diesem Augenblick trotzallem, den Eindruck hat « das, was verlorenging, zu besitzen ».

Also da hab ich geweint. Nein, es ist mir nicht peinlich. Ich weiss auch nicht warum, aber irgendwie, seit dem Anfang des Buches, stell ich mich vor, ich wäre Stella, und würde das Buch lesen. Deswegen hab ich geweint glaub ich. Auf jeden Fall, find ich den Satz so schön. Obwohl sie nicht da ist, liebt er sie immer noch. Und hat das Gefühl sie zu besitzen, in dem Sinn, ihr Liebe zu spüren. Also so hab ich es verstanden. Der Satz zeigt, wie die Liebe unsterblich ist. Es stand auch in irgendeiner Kritik von dem Buch, dass das Buch es zeigt « Wie die Liebe gerade durch den Tod unsterblich wird »....


Als alle im Aula gegangen sind, nimmt er Stellasfoto mit, und geht in den Raum, wo er damals mit ihr Unterricht hatte. Man hat oft dieses Verlangen, in Orte zu gehen, wo man mit der Person zusammenwar. Als könnte man, wenn man die Augen schliesst, ein Augenblick mit der Person noch mal erleben, ihr Anwesenheit noch mal spüren oder vielleicht hofft man in solcher Situation, die Zeit durchdrehen zu können... Zeitmaschine gibt's aber keine...;)


Dann erzählt er weiter, dass es so war, dass Stella lange nicht mehr in der Schule ging. Viele Stunden fielen dann aus. Er machte sich also auf den Weg, um sie zu suchen...

2 Kommentare:

  1. Es gefällt mit Deine Texte zu lesen. Wir können ja nie darüber sprechen, weil du in Jörgs Kurs bist. Darum mein kurzer Kommmentar. Es berührt mich zu sehen, dass Dir diese so zart und vorsichtig erzählten Momente der Liebesgeschichte so nah gehen.
    Schade, dass es niemand andren gibt, der den Text noch liest. Oder wolltest du mit Aurélie zwei Texte überkreuz lesen?

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  2. Danke sehr!
    Ja, wir wollten mit Aurélie zwei Texte überkreuzt lesen, aber das Problem ist mit der Zeit... Ich weiss nicht, ob wir das noch schaffen können...
    Ich werde mit Aurélie darüber reden.

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