Natürlich sprach man bei Havemanns nicht von Stasi, sondern von Kakerlaken, so dass Claudia am Ende nicht wusste, dass Kakerlaken eigentlich Küchenschaben sind. Sie dachte, es sei das Begriff für das "Fussvolk der Stasi", denn es klingt ja auch russisch!
Als sie dann 16 war und mit ihrer Mutter in Berlin wohnte, führte es aber zu einem Missverständnis. Sie besucht nämlich einen Bekannten in einem Studentenwohnheim. Sie fand das Zimmer schön, aber der Freund meint, es wäre besser, wenn nicht so viele Kakerlaken stören würden. Sie ist sehr überrascht, und wenn er dazu noch sagt, der Wohnheim sei voll von Kakerlaken, auch im Zimmer, versteht sie gar nichts mehr. Sie ist total erschrocken, wenn sie nach vielen Fragen erfährt, dass 200 Kakerlaken (also 200 Stasi-Männer, denkt sie) sich hinter der Küchenspüle verstecken würden.
"Und ich sah es schlagartig vor mir : die Miniküche, in die nicht mal ein Tisch passte, die Spüle gegenüber der Zimmertür, in Höhe der Armaturen ein riesiges Loch im Gemäuer, dahinter ein Raum, in dem 200 Männer standen, eng aneinander gedrängt, wie in einem überfüllten Bus, und alle schauten unbeweglich durch das Loch über dem Wasserhahn... [...] [Es] wurde mir klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte."
Der nächte Titel (ich kann da nicht von Kapiteln sprechen, da sie so kurz sind!) lautet "Hauptabteilung VIII im Märchenwald". Ich bin schon gespannt, worüber sie da schreiben wird. Klingt ja komisch!
Bis jetzt finde ich das Buch ziemlich interessant, weil es von der Zeit der DDR mit Humor berichtet und nicht ganz ernst und traurig, was auch den Fall gewesen sein könnte.
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