Montag, 23. März 2009

Der Gärtner und der Großbauer und seine vier Töchter

Jetzt kann ich die Fragen beantworten und wie ich es vermutet hatte, stellt die Verfasserin die Figuren eines Dorfes vor.
„Der Gärtner“ und „Der Großbauer und seine vier Töchter“ sind die Titel der zwei ersten Porträts.
Man kann sie (die Porträts) aber allein behandeln,da sie unterschiedlich sind. Aber die Figuren sind auch unterschiedlich, ich finde es also daher normal, dass die Verfasserin sie unterschiedlich behandelt.
Das erste ist aber kein echtes Porträt. Offen gesagt ist das zweite auch keines,das aber auf eine andere Art.
Das erste Porträt ist dasjenige eines Mannes,dessen Namen man nicht kennt und von dem auch im Dorf niemand weiß,woher er gekommen ist. Man erfährt ,dass er ein Gärtner und sogar ein guter Gärtner ist, der die Bäume pflegt, und den Dorfeinwohnern gern hilft. Er hat selbst kein Grundstück.
Sonst wissen wir nicht, es gibt keine Handlung und auch keine besonderen Aktionen des Mannes.
Es ist die Geschichte eines Gärtners, der einfach Gärtner ist, und der in einem Dorf wohnt!
Welches Dorf? Keine Ahnung. In welchem Land? Das weißt man nicht. Wann? Das weißt man auch nicht!
Ich hatte schon gesagt, dass mehrere Kapitel den Titel „Der Gärtner“ tragen also vielleicht werden wir später mehr über diese Figur erfahren. Die Verfasserin gibt die Informationen tropfenweise.
Das zweite Porträt ist viel länger und präziser. Man entdeckt den Großbauer Schulze oder Wuchach genannt, seine 4 Töchter(Grete, Hedwig, Emma und Klara) und ihr Zusammenleben. Die Mutter ist bei Klaras Geburt gestorben. Diese Geschichte wird aber mehrmals von kleinen Texten über Sitten und Traditionen unterbrochen. Diese Traditionen stehen in Verbindung mit den Ereignissen in dem Leben des Großbauers und seiner Töchter,die die Verfasserin beschreibt.
Zum Beispiel schreibt die Verfasserin einen ganzen Abschnitt über Traditionen und Aberglauben im Zusammenhang mit der Hochzeit, als sie von der Hochzeit der 4 Töchter des Schulzes spricht: der Man darf seine Frau nicht sehen, diese darf das Brautkleid nicht nähen, es gibt schon Zeremonien und Feste einige Wochen vor der Hochzeit, man darf nicht im April heiraten...
Aber auch hier bleibt man perplex, da man nicht weißt, woher diese Sitten und Aberglauben kommen, wo man diese Traditionen pflegt? Wir haben immer noch keine Ort- Zeitindizien.
Die Verfasserin gibt uns einige Informationen über das Alltagsleben,kleine Aspekte über die Nicht-Heirat der Tochter und dann wird die Figur der jüngsten Tochter Klara ein bisschen präziser beschrieben.
Sie mag es gern, in ihrem Erbteil des Waldes spazieren zu gehen.
Einmal, als sie dort war, trifft sie den unbekannten Fischerburschen, sie hilft ihm beim Aussteigen aus dem Boot, dafür reicht er ihr die Hand. Obwohl die Mädchen sich oft sehr schnell vieles vorstellen, versteht Klara dieses Zeichen nur als ein nichtssagendes und unbedeutendes Zeichen, aber das Mädchen, das das Buch liest(Ich!),hat schon verstanden, dass es nicht so unbedeutend war, und es erwartet eine Liebesgeschichte, und erfährt sie bald:Als der Junge nämlich auf dem Boden steht, „als er ihr die Hand ein zweites Mal hinreicht, versteht sie, dass er weiter geführt sein will“
Und jetzt bin ich sehr froh!Das ist nicht meine eigene Liebesgeschichte aber trotzdem habe ich sie erwartet (nur im Verlauf einer Seite) und bin zufrieden. Ich lese das Buch und sehe die zwei Jugendlichen Hand in Hand, sie gehen durch dem Land und setzen sich unter eine große Eiche. Es gibt viele Leute, die im Gras sitzen oder liegen und als die zwei Verliebten kommen und sich auch setzen, gehen diese Leute ohne Gründe weg.
Die Liebe kann sich jetzt frei äußern, ohne die Angst beobachtet zu werden.
Aber wir werden fast nichts mehr über diese Beziehung erfahren, die Verfasserin sagt auch nicht wirklich,dass sie eine Beziehung haben, wir fühlen sie. Wir sind wie Zuschauer, wir sehen Klara aber können ihre Gedanken nicht lesen, und das wird sehr frustrierend sein:ich erkläre das.
Wir spüren, dass es eine Beziehung gibt aber es wird nicht gesagt, wir lesen, dass Klara immer wieder unter die große Eiche geht, aber mehr wissen wir nicht. Einige Zeit später verbietet der Vater seiner Tochter wieder dort hin zugehen, ohne wirklich zu wissen, was dort passiert. Und ab diesen Moment wird Klara ein komisches Verhalten haben,sie wird sich auf dem Hof, unter Brettern, hinter Bäume verstecken, man wird sie heulen und streiten hören. Während der Nächte verschließt der Vater die Tür ihres Zimmer und „während der Nächte dreht Klara[...] manchmal ihren Nachttopf um und beginnt, darauf zu trommeln“.
Hat sie dieses Verhalten, weil sie ohne ihre Liebe nicht gesund leben kann? Wird sie ohne ihn verrückt?
Mehrere Jahre später verkauft der Vater das Grundstück, wo die große Eiche stand, wo die zwei Verliebten gesessen hatten. Am folgenden Tag findet man den Leichnam Klaras im Schnee, sie hatte Selbstmord begangen.
Was?!!!! Was passiert denn in diesem Dorf? Alles ist so geheimnisvoll, ein Mädchen begeht Selbstmord und dann nichts. Man weißt nichts mehr darüber, niemand fragt sich warum, niemand sagt uns warum, wir müssen es allein herausfinden. Oder nicht. Vielleicht war es das Symbol ihrer Liebe und es zu verkaufen heißt ihre L
iebe, ihre Seele verkaufen?
In diesem Buch ist alles „vielleicht“, es gibt sowie einen Kult des Geheimen
und des Zweifels.
Ich will jetzt das Buch schnell lesen. Vielleicht habe ich eine Chance es von anderen Dorfeinwohnern zu erfahren, und mehr darüber zu wissen. Ich muss sie befragen.
(Oje ich habe jetzt sehr viel geschrieben...Viel Glück!)

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