Dienstag, 10. März 2009

Die Hauptabteilung VIII im Märchenwald (S. 20-24)

Wie ich es schon im letzten Blogeintrag schrieb, lautet der Titel "Die Hauptabteilung VIII im Märchenwald". Da habe ich mich schon gefragt, was dann kommen sollte. Hauptabteilung VIII ist klar, es geht um die Stasi. Aber Märchenwald? Da ich nicht gerne lange überlege aber lieber weiterlese habe ich einfach weitergelesen und habe erfahren, dass es sich auf die Gefahre bezieht, die sich in den Märchen immer im Wald verstecken (Wölfe, Hexen, usw).

Claudia Rusch ist in diesem Teil nämlich wieder ein kleines Mädchen (sie besucht die erste Klasse) und wohnt mit ihrer Mutter bei Havemanns in Grünheide, einer kleinen Waldsiedelung, wo man weder mit dem Auto noch mit dem Fahrrad auf der Strasse fahren konnte, ohne sein Leben in Gefahr zu bringen, weil sie nie befestigt worden war. Claudia Rusch schreibt, der Ort sei also super für Kinder, solange die Sonne schien. Denn in der Nacht schien der Wald gefährlich, genauso wie ein Märchenwald, mit Monstern usw.
Am Anfang erfahren wir, dass die Oma aus Stralsund zu Besuch kommt. Die kleine Claudia will sie alleine von der Bushaltestelle am Rand der Waldsiedlund abholen, sie sei schliesslich gross (schon in der ersten Klasse, « kein Babykram mehr ») und sie habe keine Angst, alleine in der Nacht durch den Wald zu gehen. Die Mutter lass sie gehen und folgt ihr in gut 30 Meter Abstand. Die Stasi-Männer, die das Haus immer noch überwachten, finden es merckwürdig (« unser Personenschutz witterte umgehend staatsfeindliche Aktivitäten »). Sie finden es noch merckwüdiger, als das Mädchen anfängt « Soldaten sind vorbeimarschiert », ein Lied, das das Militär verherrlichte, zu singen. Das Mädchen hat nämlich Angst, obwohl sie weiss, dass es weder Hexen noch Monster im Wald gibt, also singt es, um sich Mut zu geben, und da der Weg lang ist, braucht es ein langes Lied, und dies ist das längste, das es kennt. Doch die Herren der Stasi fürchten, dass es ein Code wäre und fangen an, ihnen mit dem Lada zu folgen. Alles nur wegen eines Mädchens, das ihre Grossmutter von der Bushaltestelle abholen will und singt, um sich Mut zu geben!

« Es war der Narrenumzug der Saison. Zu NVA-Lied marschierende Tochter vorn, subversive Mutter dahinter, der durchgeschüttelte Stasi-Lada im Schlepptau. Alle in gebührendem Sicherheitsabstand. [...] Es war wie im Film. [...] Die Hauptabteilung VIII war gelinkt worden. Doch eine Falle »

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