Montag, 16. März 2009

Seiten 10 bis 34

Jetzt werde ich vielleicht zu lang schreiben. Ich hab euch so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiss, wie ich anfangen soll...

Der Erzähler spricht über den Strandfest, als er noch nicht mit Stella zusammen war. Sie tanzen zusammen, und Sonja, eine Freundin von ihm wird irgendwie eifersüchtig. Dieser Moment find ich gut, weil es gut beschrieben wird, wie man sich genau benimmt, wenn man eifersüchtig wird :

« Als ich mit stella tanzte, hockte sie sich hin und schaute uns sehr aufmerksam zu, sie schien unsere Schritte zu zählen, sich unsere Drehungen einzuprängen[...]Sie wartete, sie wartete, dass ich mein Tanz mit Stella beendete »

Sowas hat Jeder schon mal erlebt, oder? Wenn man es nicht mehr aushalten kann, dass der Mann, in dem man verliebt ist, mit einer anderen Frau irgendwas macht. Eifersucht ist schon blöd, aber man kann irgendwie nichts dagegen tun. Und in diesem Auszug, find ich es so süss! Wie sie mit ihrem Blick alles beobachtet, falls irgendwas zwischen den beiden passieren könnte. Man will immer gucken, obwohl es auch wehtut. Aber man will es sehen, und der erste Zeuge sein, falls irgendwas passiert. Man spürt doch, dass sie alles sehen will, aber auch gleichzeitig, dass sie will, dass die beiden aufhören zu tanzen, weil sie zu sehr darunter leidet...


Stella und der Erzähler haben sich dann an einem Sonntag verabredet, um zusammen untersseischen steinfelder zu sehen. Ja, eigentlich ist der Vater vom Erzähler « Steinfischer ». Dieser Beruf wird eigentlich im Buch in Details immer sehr genau beschrieben. Aber jetzt was mich interessiert, ist dieses erste Mal, wo Stella und der Erzähler sich allein befinden. Sie rudern und dann wurden von einem Windstoss erfasst, und das boot wurde zurückgeworfen gegen den Strand. Sie müssen dann auf dem Insel aussteigen.

« Sie lachte, unser Missgeschick schien sie zu belustigen. »

Ok, vielleicht denkt ihr diesen Satz ist gar nicht so wichtig. Aber als ich den Satz gelesen habe, musste ich echt lachen, weil ich auch oft lachen muss, wenn mir sowas passiert. Es ist oft so, dass ich lache, in Momente, an den andere Leute bestimmt weinen würden, oder wütend wären.

Naja, auf jeden Fall befinden sich die beiden dann allein in einer alten Hütte :

« Ich legte eine hand auf ihre schulter und spürte das Verlangen, ihr etwas zu sagen, […] Dann erinnerte ich mich, was sie mir als Lektüre für die Sommerferien empfohlen hatte, [...] und sie zu fragen, warum sie gerade diesen Titel aufgegeben hatte […] Ich war nahe daran mich für meine Frage zu entschuldigen, denn mir wurde klar, dass ich sie in diesem Augenblick zu meiner Lehrerin gemacht hatte, ich hatte ihr die Autorität zuerkannt, die sie in der Klasse besass; hier aber hatte meine Frage einen anderen Wert, und auch meine Hand auf ihrer Schulter hatte in dieser Situation eine andere Bedeutung, als sie es an einem anderen Ort gehabt hätte, hier hätte Stella meine Hand als einen Versuch verstehen können, sie nur zu besänftigen, zu beruhigen, und sie duldete es auch ,als meine Hand sanft über ihren Rücken fuhr; auf einmal jedoch warf sie den Kopf zurück und sah mich überrascht an, gerade so, als hätte sie unerwartet etwas gespürt oder entdeckt, womit sie nicht gerechnet hatte. Du lehntest deinen Kopf an meine Schulter, ich wagte nicht, mich zu bewegen, ich überliess dir meine Hand und fühlte nur, wie du sie an deine Wange hobst und sie dort ruhen liessest für einen Augenblick.»

Das wusste ich doch, dass es nicht so einfach ist, so eine Beziehung zu haben. Sie ist die Lehrerin, aber jetzt auch nicht mehr, weil es auch zwischen den beiden etwas anderes gibt. Er hätte ja nix sagen sollen, denk ich. Aber das Schweigen kann ja manchmal auch nicht so angenehm sein. Aber trotzdem! Nicht über irgend ein Buch sprechen, das sie zur Schule mal empfohlen hat! Kein Wunder, dass die Situation dann so komisch wird! Er hat eine Hand auf ihre Schulter, es fängt an spannend zu sein! Ich hab gedacht, jetzt endlich wird er sie küssen, oder irgendwas sagen! Und nein! Aber er wollte irgendwas sagen, er wollte eigentlich sagen, was er empfand, aber hat es nicht geschafft, und hat dann über das Buch gesprochen! Naja, Männer halt! ;-)

Eigentlich ist es doch besser auch mal nichts zu sagen. Ein Schweigen sagt manch mal mehr, bedeutet mehr, als irgendein Wort...

Jetzt könnt ihr verstehen, was ich früher damit meinte, als ich gesagt hatte, dass er sich dann plötzlich an sie wendet. Das find ich immer so schön.

Auch als er beschreibt, wie sie seine Hand an ihre Wange hobt. Das schweigen spürt man. Und genau dieses Schweigen wird irgendwie auch erotisch, obwohl nix besonderes erzält wird. Man spürt einfach die Zärtlichkeit der Szene mit, find ich.

Im Buch gibt's eigentlich viel über das Schweigen zu sagen... aber das werde ich ein anderes Mal erklären...

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